Immer wieder hoch und runter! Im Grunde geht es in der Halfpipe und im Pornofilm ziemlich ähnlich zu. Eine kann das ganz sicher beurteilen: die Japanerin Melo Imai (34).
Während sie in ihrer Jugend vor allem auf dem Brett eine Berühmtheit war, nahm ihr Leben später eine steile Wendung. Als Medienpersönlichkeit und schließlich sogar Pornostar zeigte Imai ihre Talente jenseits der Piste.
Melo Imai war zunächst erfolgreiche Snowboarderin
Bereits im Alter von sechs Jahren legten Imais Eltern den Grundstein für ihre Karriere als Snowboarderin. Ihr Vater, selbst ein Volleyball-Olympionike, trainierte sie zusammen mit ihrem Bruder.
Bereits mit 14 holte sie ihren ersten großen Titel als Junior Halfpipe Champion. Der Erfolg kam jedoch auch auf Kosten ihrer Freiheit, wie sie später in ihrer Autobiographie schreiben sollte. Während sich andere Mädchen schminkten und hübsch kleideten, zeigte ihr Vater kein Verständnis für solches Verhalten. Der Sport sollte immer Vorrang haben.
Lange Zeit ging das gut. Meist ungeschminkt und völlig durchschnittlich zeigt sich Melo Imai im Schnee. Allein ihre Sprünge und ihr Flow reichten, um sie aus der Masse hervorstechen zu lassen.
Den größten Erfolg feierte sie mit nur 17 Jahren. Beim Weltcup im Winter 2004/2005 holte sie den Titel. Für die kommende Winter-Olympiade in Turin galt sie als Favoritin.
Ein Sturz und alles ist aus
Doch alles sollte anders kommen. Ein fataler Sturz ruinierte Imais gesamte Karriere. Während der Olympiade 2008 in Turin stürzte sie heftig und schlug mit der Wirbelsäule an der Kante der Halfpipe auf. Sie wurde bewusstlos – und Letzte im Wettbewerb.
Statt Mitleid hagelte es in Japan nur harsche Kritik. Eine „Nationale Enttäuschung“ sei sie, eine „Verschwendung von Steuergeldern“. Imai versuchte zurück auf die Beine zu kommen, doch es gelang ihr nicht.
Dem Tokyo Weekender verriet sie, wie hart die Zeit war. „Für viele Athleten ist Olympia die oberste Stufe der Karriereleiter, für mich war es ein Albtraum. Ich sage das nicht nur, weil ich gestürzt bin und nicht weitermachen konnte. Die gesamte Erfahrung war schrecklich. Im Vorfeld der Spiele hatte ich dauerhaft die Angst, zu versagen. Ein erdrückendes Gefühl.“
Melo Imais Wechsel in die Porno-Branche
Von da an sollte sich Imais Leben ändern. Als „Tarento“, eine gefragte Persönlichkeit in den japanischen Medien, zeigte sich die Snowboarderin zunehmend hübsch aufgemacht vor der Kamera.
Die Schminke und körperbetonte Kleidung, die sie zur Zeit als Sportlerin nie tragen durfte, verwandelten sie in einen sexy Promi. Softcore-Pornos und das Leben als Sexsymbol folgten. Außerdem soll sie auch in einer Sex-Bar als Escort-Girl gearbeitet haben.
Schließlich wurde auch die Porno-Produktionsfirma Muteki auf sie aufmerksam. Muteki spezialisierte sich auf den Dreh mit kleineren Bekanntheiten, 2017 wurden dann die Pornos Snow Drop und Snow Out mit Melo Imai gedreht.
Zurück ins Winterglück?
Mit ihrem Weg in die Pornografie steht Imai nicht alleine. Auch andere weibliche Sportlerinnen wie die Rennfahrerin Renee Gracie wechselten vom Sport zum Porno. Für Melo Imai war es jedoch nur ein kurzer Ausflug. Der Japanerin ging es vor allem um das Geld.
So schnell ihre Porno-Karriere startete, so schnell war sie wieder vorbei, zumindest vorerst. Denn Imai zog es zurück auf das Brett. 2018 gewann sie überraschend nach nur vier Tagen Training die japanische Meisterschaft auf der Half-Pipe. Vielleicht war der Druck ja einfach verpufft.
Dem Tokyo Weekender erklärte die Japanerin nämlich auch, wie gut ihr die Arbeit in der Erotik-Industrie getan hat: „Seit ich 2013 meine Arbeit als ‚gravure idol‘ (japanischer Erotikstar, Anm. d. Redaktion) startete, begann ich wieder, an mich selbst zu glauben. Wenn du so einen Job machst, kannst du kein Mauerblümchen sein. Das hat mir sehr geholfen.”
Für Olympia 2022 hat es allerdings nicht mehr gereicht. Doch die Prioritäten liegen für Imai ohnehin jenseits des Sports: Für ihre Kinder möchte die alleinerziehende Mutter alles geben. Laut Informationen der Bild soll sie aktuell wieder Schmuddelfilmchen drehen, gesehen haben wir davon bisher leider noch nichts.