Während manche Frauen nur mit äußerster Mühe zum Orgasmus kommen, haben es andere wesentlich leichter und erleben ihn sogar „beiläufig” beim Sport. So wie Sophie Blackman (25), schon ein kurzes Workout kann sie zum Orgasmus bringen. Doch der schnell erreichte Höhepunkt hat auch seine Nachteile.
„Ich werde nie vergessen, als es das erste Mal passiert ist“
Eigentlich lief es bei Sophie Blackman immer recht gut mit dem Orgasmus. Obwohl sie mit 95 Kilogramm lange nicht ihr Traumgewicht hatte, lief es bei ihr schon damals gut im Bett. „Obwohl ich einen ziemlich faulen Lebensstil hatte, war ich sexuell immer sehr aktiv“, erklärt die junge Frau gegenüber der britischen Sun.
Die Corona-Pandemie schließlich hat das Leben und die Freizeitbeschäftigungen vieler Menschen verändert. So entdeckte auch die sexuell aktive Britin mit dem Home-Workout ein neues Hobby und verlor einige Pfunde.
Das Ganze ging lange Zeit gut, bis sie eines Tages beim Training der Schlag traf. „Ich werde nie vergessen, als es das erste Mal passiert ist“, blickt Blackman zurück. Denn auf einmal loderte beim Training in ihr ein Feuer auf, das sie sonst nur vom Sex kannte.
Sophie Blackmans Coregasms entstehen durch körperliche Anstrengung
Besonders die Kniebeugen hatten es ihr angetan. „Sie erregten mich höllisch“, beschreibt Blackman das Gefühl beim Workout. Beinahe habe sie das Gewicht, mit dem sie die Übung durchführte, auf ihren Fuß fallen gelassen.
Zunächst war Blackman ratlos über den Vulkan, der dort beim Training in ihr ausbrach. Selbst eine unerkannte Schwangerschaft zog sie in Betracht: War ihre Fruchtblase geplatzt oder warum war alles so nass? Doch schon bald fand sie im Internet die Lösung ihres „Problems“, das sie fortan bei jedem Training begleitete: Coregasm.
Diese Art von Orgasmus, die im Englischen auch „exercise-induced orgasm“ (EIO), also durch sportliche Übungen ausgelöster Orgasmus, genannt wird, wurde zum ersten Mal Mitte des 20. Jahrhunderts erkannt. Er ähnelt dem Sportler-Orgasmus, von dem auch einige Marathonläufer berichten. Doch Blackman scheint für die sportlichen Höhepunkte besonders sensibel zu sein.
Wegen zu starker Orgasmen traut sie sich nicht mehr ins Fitnessstudio
Einerseits sind die Orgasmen für die Britin natürlich eine Motivation, öfter zu trainieren. Andererseits traut sie sich aber nicht mehr ins Fitnessstudio, gesteht Blackman. Selbst zu hause sei es schwierig: „Ich mach jedes mögliche Workout, das ich finden kann. Um das volle Workout durchzuhalten, muss ich verzweifelt versuchen, an irgendetwas zu denken, dass mich nicht heiß macht.“
Zwar fängt die Coregasm-geplagte Britin nicht öffentlich an, laut los zu stöhnen, doch sie fühlt sich immer wieder ertappt bei ihren Orgasmen: „Versteh mich nicht falsch, du bist nicht wie ein Tennis-Star, der offensichtlich laute Geräusche auf dem Feld von sich gibt, aber jeder kann es dir sofort im Gesicht ansehen.“
Die Workout-Orgasmen fühlen sich für Blackman wie ein klitoraler Höhepunkt an
Die durch die körperliche Anstrengung ausgelösten Orgasmen sind real und fühlen sich auch so an – allerdings etwas kürzer aber dafür intensiver als beim Sex. „Es fühlt sich ziemlich anders an als die vaginalen Orgasmen, die ich kenne, und ist eher vergleichbar damit, den Orgasmus mit einem saugenden Sextoy zu erreichen, weil es eher einem klitoralen Orgasmus gleicht“, erklärt Blackman.
Und mit Sextoys kennt sie sich schließlich aus und schreibt als Journalistin häufig über Sexthemen, u. a. im von ihr gegründeten Vava Violet Magazine. „Ich versuche alles mindestens einmal auszuprobieren“, erklärte sie im DailyStar in einem ihrer Artikel über Glasdildos. Auch ihr Instagram-Kanal enthält sexpositive Artikel und Gedichte, während sie dort jedoch mit nackten Tatsachen sehr sparsam umgeht.
Kniebeugen helfen gegen schlechte Sexpartner
Die Orgasmus-Expertin nimmt ihr Schicksal insgesamt gelassen hin. Gelegentlich fühlt sie sich nach dem Workout komplett außer Gefecht gesetzt: „Manchmal, und ich scherze nicht, lege ich mich danach hin, weil es sich anfühlt, als hätte ich fünf aufeinanderfolgende Runden Sex mitgemacht, obwohl es einfach nur sechs Kniebeugen waren.“
Andererseits eröffnet es ihr auch die Möglichkeit, mal schnell nachzuhelfen, wenn der Mann im Bett keine Höchstleistung erbringt. „Wenn Männer den Job nicht machen können, dann kann ich immerhin ein paar Kniebeugen raushauen und mein Vergnügen daraus ziehen.“, erklärt sie der Sun die offensichtlichen Vorteile der Coregasms. So manch eine Frau träumt sicher von einer so einfachen Lösung für das häufige Problem im Schlafzimmer.