Pornos im öffentlich rechtlichen Fernsehen? Das fordern die Jusos in Berlin. Nach Meinung der Jugendorganisation der SPD sollen ARD und ZDF bald auch Schmuddelfilmchen zeigen.
Jusos wollen Pornos von GEZ-Gebühren finanzieren
Erst vor Kurzem hat Jan Böhmermann den ersten öffentlich-rechtlich finanzierten Porno produziert. Doch bei einem Einzelfall soll es nicht bleiben, zumindest nicht, wenn es nach den Jusos in Berlin-Mitte geht. Die Jungsozialisten haben sich mit dem Theme Pornografie auseinandergesetzt und finden: So etwas sollten auch die Öffentlich-Rechtlichen zeigen.
Nach ihrer Vorstellung sollen Pornos in den Mediatheken der Sender öffentlich zugänglich sein. Die nötigen Filmrechte sollen finanziert werden vom Gebührenzahler. Das haben die Jusos in ihrem Antrag „Auf in die neue Pornozeit!“ formuliert. Doch eine Einschränkung gibt es: Nur antirassistische und feministische Pornos sollen gezeigt werden.
Pornos sollen Stereotypen aufbrechen
Die gezeigten Pornos sollen dementsprechend keine Geschlechterklischees bedienen oder Stereotypen reproduzieren. Dies sei, zumindest laut Ansicht der Jusos, im Porno häufig der Fall. Außerdem sollen die neuen Erotikstreifen unter fairen Bedingungen produziert werden, eine Vielfalt an Körperbildern abbilden und den Umgang mit Verhütungsmitteln darstellen.
Bereits 2009 gab es in Schweden ein ähnliches Konzept zur Finanzierung feministischer Pornos. Die Jusos sehen das als mögliches Vorbild für die Umsetzung in Deutschland an.
Pornos bald sogar im Schulunterricht?
Auf Twitter fordern die Jusos Berlin-Mitte: „Schluss mit sexueller diskriminierender Gewalt im Internet!“ Das klingt nicht nur nach Porno-Revolution, sondern ist auch so gemeint.
Mit dem Vorstoß zur Finanzierung von Pornodrehs soll es nämlich noch nicht alles gewesen sein. In ihrem Antrag fordern die Jusos ebenfalls, dass „Pornographiebildung fester Bestandteil im Sexualkundeunterricht oder Biologieunterricht“ werden soll.
Dazu gehört nicht nur herkömmliche sexuelle Aufklärung, sondern vor allem, wie man gegenseitiges Einverständnis zum Sex bekommt und mit Sexualpartnern umgeht. Dazu sollen zuvor ebenfalls die Lehrkräfte geschult werden. Fortbildung beim Pornoschauen? Die SPD selbst hat sich bisher nicht zu den Forderungen geäußert.
