1992 war Madonnas (64) Bildband „Sex“ eine Sensation: provokant, erotisch und pornografisch. 15 Millionen Mal soll sich das Werk der Pop-Ikone weltweit verkauft haben, nun wird es in kleiner Auflage neu produziert. Ausgewählte erotische Fotografien stellt das Modelabel Yves Saint Laurent (YSL) außerdem öffentlich aus.
Madonna zeigte 1992 in „Sex“ heiße Nacktaufnahmen
Madonnas beste Jahre mögen vorbei sein, doch sollte man bei ihren medienwirksamen Versuchen, ihr Alter zu überspielen, nicht vergessen, was die Musikerin in ihrer Vergangenheit bereits geleistet hat.
Eine ihrer provokantesten Aktionen war sicherlich der Bildband „Sex“, den sie am 21. Oktober 1992 herausgebracht hatte. Zeitgleich mit ihrem Album „Erotica“ präsentierte sie darin auf 128 Seiten etliche Nacktaufnahmen und erotische Darstellungen mit BDSM-Elementen.
Kirche bezeichnete Madonnas erotischen Bildband als „moralisch nicht akzeptabel“
Nackt am Meer, nackt auf der Straße, gekleidet in Lack- und Leder oder mit dem Gesicht im Po eines Mannes vertieft: Die Aufnahmen, welche Fotograf Steve Meisel (68) Anfang der 90er anfertigte, waren alles andere als gewöhnlich und zeichneten ein vielfältiges Bild der Sexualität ab.
So sorgten sie auch für Aufsehen in der Kirche. Laut der Deutschen Welle bewertete der Vatikan den Bildband als „moralisch nicht akzeptabel.“ Einige Kirchen prüften sogar, ob ihre Bibeln in derselben Druckerei gedruckt wurden. Und selbst weltliche Institutionen setzten das Buch auf die schwarze Liste: In Japan und Indien wurde der Bildband verboten.
Limitierte Neuauflage zur Ausstellung am Miami Beach
In den USA war der Bildband jedoch nach 24 Stunden bereits 150.000 Mal verkauft worden und gilt heute als Sammlerstück. Jetzt, 30 Jahre nach der ersten Veröffentlichung, wurden noch einmal 800 Exemplare nachgedruckt.
„Ich möchte euch in Trance versetzen“, kündigte Madonna vor kurzem in einem Instagram-Post an. Einige Aufnahmen aus „Sex“ wurden vom 29. November bis zum 4. Dezember in Miami Beach ausgestellt. Zusammen mit dem Modelabel Saint Laurent und Star-Designer Anthony Vaccarello, der bei YSL als Creative Director fungiert, präsentierte Madonna dort die ikonischen Fotografien.
Die großen Drucke waren am Strand von Miami im Rahmen der Ausstellung „Art Basel“ zu sehen, allerdings nur für Personen ab 18 Jahren. Gleichzeitig brachte Madonna eine Neuauflage des Buches mit nur 800 Exemplaren heraus. Die Einnahmen aus der Versteigerung der signierten Exemplare sollen gespendet werden.
Madonna sieht sich als Wegbereiterin der freien Sexualität
Madonna selbst sieht sich als Wegbereiterin für heutige weibliche Popstars. In einer Instagram-Story hat die Queen of Pop laut Deutscher Welle erklärt, dass Stars wie Cardi B, Miley Cyrus oder Kim Kardashian heute dank Madonnas Vorarbeit ihre Sexualität frei in ihrer Kunst darstellen könnten.
Madonna musste dafür damals einiges mehr einstecken als es heute der Fall war. Ihren Bildband habe sie in zahllosen Interviews mit „engstirnigen Menschen“ verteidigen müssen. „Ich wurde eine Hure, eine Hexe, eine Ketzerin und der Teufel genannt“, erklärt sie in ihrer Story.