Immer mehr Paare in monogamen Beziehungen finden Gefallen am Swingen mit befreundeten oder fremden Pärchen. Für einen wahren Sturm sorgte der Swing-Skandal der amerikanischen TikTokerin Taylor Frankie Paul (28). Die Mormonin und MomTokerin nahm es mit den Regeln für ihre Soft-Swinger-Beziehung nicht so ernst und sorgte damit nicht nur für die Scheidung von Ehemann Tate, sondern machte auch Soft Swinging bekannt.
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Was ist Soft Swap Swinging?
Beim Swingen kann man zwischen zwei Versionen des intimen Partnertausches auf Zeit unterscheiden: Full Swap oder Soft Swap.
Beim Full Swap, also All in Swinging haben alle Beteiligten penetrativen Sex miteinander und alle vereinbarten Sexpraktiken sind erlaubt. Die Variante ist etwas für mutige Swinger-Neulinge oder alte Hasen auf der Spielwiese.
Beim Soft Swap oder Soft Swinging ist Küssen, Streicheln und Oralverkehr oder was auch immer vereinbart ist – außer penetrativem Geschlechtsverkehr – erlaubt. Soft Swingen ist für Paare geeignet, die erste Schritte in der Swinger-Szene machen oder für die „mehr“ einfach nicht okay ist.
Oberstes Gebot bei allen Swinging-Versionen: Sex mit einer anderen Person findet nur im Beisein des eigenen Partners statt. Gegen dieses Gebot hat MomTokerin Taylor Frankie Paul in ihrer mormonischen Soft Swinger Community verstoßen, wie sie in ihrem TikTok Livestream im Mai 2022 enthüllte.
Sie traf sich heimlich mit dem Mann ihrer Freundin für ein Sexdate – und verliebte sich: „Wir haben mit dem Feuer gespielt und uns verbrannt.“ Zwischen ihr und ihrem Ehemann Tate ist jetzt Schluss und die Freundschaft zu ihren Soft-Swinger-Freundinnen ist infolge des Skandals auch vorbei.
Vorteile und Herausforderungen für Soft Swinger
Der Fail von Taylor Frankie Paul macht deutlich, wie kompliziert Soft-Swap-Freundschaften sein können. Hält sich nicht jeder ausnahmslos an die Regeln, geht das Swing-Abenteuer schief. Während man sich als Paar beim Full Swap komplett austoben kann und alle sexuellen Handlungen erlaubt sind, wenn sie vorab vereinbart sind, füttert der ein oder andere sich beim Soft Swap lediglich an. Die Versuchung, die letzte Grenze zu überschreiten, ist groß – für Taylor und den Ehemann ihrer Freundin zu groß. Damit sind die beiden aber nicht alleine, wie die zweifache Mutter im Livestream bestätigt: „Es gibt bereits drei Scheidungen bei uns im Freundeskreis.“ Ob ein Soft-Swinging-Fauxpas der Grund ist, ist nicht bekannt.
Unter Freunden swingen, wie Taylor es getan hat, kann schnell schiefgehen. Swinger-Freundschaften sind meist nicht ohne Grund reine Sex-Geschichten, denn wer viel Zeit beim Spiele- oder Grillabend miteinander verbringt und guten Sex miteinander hat, verliebt sich schnell fremd. Damit Soft Swinging funktioniert, müssen Absprachen getroffen werden, was erlaubt ist und was nicht. Die Herausforderung ist ganz klar die Einhaltung, denn wer sich beim Oralsex und einer leidenschaftlichen Knutscherei richtig heiß macht, muss rechtzeitig auf die Bremse treten, damit die Sache nicht eskaliert. Das stört unter Umständen den Sexdrive und es kickt die Lust auf mehr.
Soft Swap hat aber auch eine Menge Vorteile: Man startet sanft und vorsichtig in die erste Swinger-Erfahrung und kann sich ausprobieren. Das ist wichtig, wenn man die eigenen Grenzen langsam erkunden möchte, zu Eifersucht neigt und unsicher ist, ob Swingen ein Pro oder Contra für die Beziehung bedeutet.
Die Regeln von Soft Swingern
Pauschale Regeln beim Soft Swap gibt es nicht. In der Regel erlauben sich Paare alles außer penetrativen Sex und andere wollen lediglich miteinander Sex haben, wenn andere Paare im Raum sind – ohne Interaktion miteinander. Für einige Soft Swinger ist Oralsex bis zum Happy End in Ordnung und für andere ist der Orgasmus im Mund des fremden Partners ein No-Go. Das Gleiche gilt für Analsex. Am besten legt man sich ein Stoppwort fest, falls einem von beiden die Situation unangenehm ist, die Eifersucht unerwartet kickt oder ein Partner mit der Situation überfordert ist. Wer die Regeln bricht, riskiert wie Taylor seine Beziehung.
Das führt zur goldenen Regel beim (Soft) Swinging: Ein Soft Swap sollte nur stattfinden, wenn die Beziehung stabil ist und beide Partner bereit für diese Erfahrung sind. Das bestätigt auch Sexualpädagogin Gigi Engle gegenüber Insider: „Das Öffnen eurer Beziehung bedeutet nicht das Ende der Partnerschaft. Deine Beziehung zu öffnen, wenn du noch nicht bereit bist, kann ein Faktor sein, die angeknackste Beziehung bröckeln zu lassen.“ Soft Swinging ist nur etwas für Paare, die sicher miteinander verbunden sind, Probleme und Herausforderung ansprechen und meistern können.
So bringt man seinen Partner zum Soft Swingen
Soft Swinging funktioniert, wenn beide Partner Lust darauf haben und wirklich überzeugt sind. Ist ein Part sehr eifersüchtig oder lässt sich nur dem Partner zuliebe auf den Soft Swap ein, wird es Probleme geben. Ein guter Einstieg ist ein Gespräch über die intimen Fantasien: Man möchte gerne beim Sex von anderen Paare beobachtet werden oder dem Partner beim Liebesspiel mit einem anderen zusehen. An der Reaktion spürt man schnell, ob der andere Part Lust hat oder nicht. Zeigt der Partner Interesse, trifft man Vereinbarungen und macht sich auf die Suche nach einem geeigneten Setting für den Soft Swap – das kann ein Besuch im Swingerclub oder ein Treffen mit einem Pärchen aus dem (entfernten) Bekanntenkreis sein.
Man sollte allerdings besser die Finger von Paaren aus dem direkten Freundeskreis lassen, sonst endet die Sache wie bei Taylor Frankie Paul, die ihren Fail offen und ehrlich mit ihren 4 Millionen Followern auf ihrem TikTok-Kanal und auf ihrem Instagram-Account teilte. Ihre Erkenntnisse sollte man beherzigen, wenn man sich in das Swing-Abenteuer „Soft Swap im Freundeskreis” stürzt.
Die Tatsache, dass man sich beim Soft Swap nicht so weit aus der Komfortzone wagen muss, um Spaß zu haben, ist ein gutes Argument für zögernde Partner. Der richtige Zeitpunkt erleichtert ebenfalls den Einstieg, denn wenn die Stimmung passt und das Soft Swingen ein Beziehungsplus und kein Rettungsversuch sein soll, ist der Partner eher bereit sich auf das Abenteuer einzulassen – schließlich hat er nicht zu verlieren, sondern nur lustvolle Momente zu gewinnen.