Anne Werner (39) möchte einfach nur ihrer Leidenschaft nachgehen: Dem Töpfern. Doch einige Männer sehen in ihrem professionellen Handwerk scheinbar ganz andere Talente und bekommen selber feuchte Hände, wenn sie ihre Videos auf TikTok sehen.
Das beste Stück sollte groß sein
Für viele Menschen wirkt allein das Zusehen als pure Entspannung. Töpfern hat etwas Befriedigendes an sich, das findet auch Anne Werner. Die Sächsin lernte das traditionelle Handwerk von Fachleuten auf der ganzen Welt und entwickelte dadurch ihren eigenen Stil, der bei Fachleuten wie Laien seine Aufmerksamkeit bekommt.
Japan, Griechenland und verschiedene Länder in Afrika: Von überall nahm Werner während ihrer Ausbildung etwas mit. In traditioneller Kluft startete die Sächsin vor vielen Jahren die Waltz und lernte Dinge, die hierzulande als nahezu unorthodox galten.
60 Zentimeter hoch sollte schließlich ihr Gesellenstück werden. In Deutschland wird so etwas aus zwei getrennten Tonstücken gefertigt, die später zusammengefügt werden. Aber Werner hatte auf der Walz gesehen, wie die Griechen es besser machten. Lang und fest massiert mit den Händen: So fand die High Heels-Liebhaberin ihren eigenen Weg zum besten Stück.
Anne Werner töpfert in High Heels
Heute zählt das Großdrehen zu Werners Markenzeichen. Das ist es wahrscheinlich auch, was ihr auf ihren Social Media Accounts so viele Follower beschert. Über 20.000 Fans hat sie bei Instagram und 2,9 Millionen Menschen folgen ihr auf TikTok, wo sie regelmäßig die kleinen Klumpen Ton mit ihren Händen in beachtliche Größen wachsen lässt.
Doch scheinbar erinnert die Bewegung viele Menschen allzu oft an eine andere Fertigkeit: den Handjob. Wenn sie lange Lehmbrocken mit zwei Händen in die Höhe massiert, scheint bei vielen Männern die Sicherung durchzuknallen.
@anne8.0x ♬ Ratatata – Zuna
Die Kommentare unter den Videos reichen von Komplimenten zur Töpferkunst über Komplimente zu ihrem Aussehen bis hin zu Schilderungen der sexuellen Fantasien der Zuschauer.
Die schöne Töpferin spielt jedoch auch gerne mit ihrer Sexyness. Werner zeigt sich immer wieder verführerisch in hautenger Kleidung und verbreitet Videos mit Titeln wie „High Heels and Pottery“ im Netz.
Laut ihrer Aussage gegenüber der Bild will sie damit besondere Aufmerksamkeit bekommen. Ganz nach dem Motto „Sex sells“, denn schließlich braucht die Künstlerin zahlungswilliges Publikum. Ihre Tassen bietet sie zum Teil für mehr als 300 Euro in ihrem Webshop an.
Penisbilder und perverse Anfragen
Doch mittlerweile kleidet sich Werner für ihre Videos verhältnismäßig schlicht. Denn bei Kommentaren wie „Du willst nicht wissen, wie viele schmutzige Gedanken beim Ansehen deiner Videos in meinen Kopf schießen“ ist es nicht geblieben.
Gegenüber der Bild erklärt Werner, dass die Belästigungen über solche Kommentare hinausgingen: „Irgendwann haben mir Männer ungefragt Bilder von ihrem Penis geschickt. Ich sollte diese bewerten. Teilweise waren es 20 bis 30 Bilder am Tag. Ich finde das ekelhaft.“
Noch dazu soll sie Angebote für ihre getragene Wäsche erhalten haben. Doch Werner lässt sich davon nicht beirren und töpfert weiter hoch hinaus. Ganz egal, ob es wirkt wie eine gekonnte Phallus-Massage. Entscheidend ist, was hinterher dabei rauskommt und dass ihr Handwerk die entsprechende Anerkennung findet.
Denn das Töpfer-Handwerk sei chronisch unterbezahlt, wie Werner bei Welt der Wunder erklärte. Deshalb entscheidet sie sich bewusst für hohe Preise, weil nur diese die tatsächliche Arbeit widerspiegeln, welche Töpfer auf der ganzen Welt aufwenden.
Werbung für das Handwerk macht sie jedenfalls genug. Einige ihrer Videos wurden über 50 Millionen Mal aufgerufen.