Unter dem Pseudonym Youngcouple9598 drehen Jamie Young (24) und Nico Nice (27) Pornos – und konnten sich so binnen weniger Jahre, fast schon weniger Monate, eine gewaltige Reichweite aufbauen. Bereits im ersten Monat nach der Veröffentlichung ihres allerersten Erotikvideos verdienten die beiden eine stolze Summe von 10.000 Euro und nun möchten sie die Million knacken.
Aber wer sind Jamie Young und Nico Nice wirklich? Was treibt sie an? Und wie ist ihr rasanter Aufstieg zu erklären? Die Dokumentation „Pornfluencer” wagt einen spannenden Blick hinter die Kulissen des erfolgreichen Porno-Paars.
Jamie Young war 18 und noch Jungfrau, als sie Nico Nice kennenlernte – heute sind beide erfolgreiche Pornostars
Als Jamie Young, die mit bürgerlichem Namen Andrea heißt, im zarten Alter von 18 Nico Nice kennenlernte, hatte sie mit Sex noch so gar nichts am Hut. Sie war eher schüchtern, hatte kaum Kontakt zu Männern und war sogar noch Jungfrau – eben das typische Mauerblümchen.
Die eher zufällige Begegnung mit Nico Nice, der damals in der Pick-Up-Szene aktiv war, wo es wohlwollend formuliert um effiziente Flirttechniken für möglichst großen Erfolg beim weiblichen Geschlecht geht, änderte für sie jedoch vieles. Beide verliebten sich und von da an ging alles ganz schnell mit ihrem Einstieg ins Erotik-Business.
In der Doku „Pornfluencer” von Regisseur Joscha Bongard erzählt Nico Nice: „Ich hab im Internet gegoogelt, was man machen könnte, und irgendwann stand dann da halt: ‚Du könntest mal Porno machen’. Im ersten Monat haben wir dann direkt 10.000 Euro verdient.”
Der Startschuss für eine große Pornokarriere. Bis heute, nur wenige Jahre später, haben Jamie Young und Nico Nice als Youngcouple9598 über 200 Pornos gedreht.
Jamie Young und Nico Nice wollen 1 Millionen im Jahr verdienen – mithilfe von Motivationssprüchen?
Porn-Videos zu drehen, erwies sich für Jamie Young und Nico Nice also ganz offensichtlich sofort als äußerst lukrativ. Doch das Porno-Paar will mehr. Ihr ambitioniertes Ziel: eine Millionen Euro Umsatz im Jahr.
An Selbstbewusstsein, dass ihnen das irgendwann auch wirklich gelingen könnte, mangelt es den beiden jedenfalls nicht. Täglich rezitieren Jamie Young und Nico Nice die immer gleichen Motivationssprüche morgens vor dem Spiegel – ihre Porno-Erfolgsstrategie. „Ich bin die beste im Bett”, „Ich bin der geilste Mann der Welt” oder „Alles, was ich anfasse, wird erfolgreich” sind nur ein kleiner Auszug der Mantren, die den beiden schon in Fleisch und Blut übergegangen sind.
Ob diese Praktik Jamie Young und Nico Nice tatsächlich hilft, mehr an die eigenen Qualitäten zu glauben und in der XXX-Szene noch erfolgreicher zu sein, lässt sich schwer sagen. Schaden wird es ihnen vermutlich aber auch nicht.
Die Fassade bröckelt: Doku deckt toxische Beziehung auf
Eine eigene Website, ein Profil auf der Erotikseite MyDirtyHobby sowie ein Twitter- und Instagram-Account: Jamie Young und Nico Nice sind im Internet breit aufgestellt – und versuchen auch über Porno-Videos hinaus im Social-Media-Bereich für ihre Fans erreichbar zu sein.
Also alles rosig im Pornografie-Paradies des jungen Paars?
Nicht ganz! Wie „Pornfluencer” aufdecken konnte, läuft in der Beziehung von Jamie Young und Nico Nice nicht immer alles so glatt, wie es zunächst den Anschein hat.
„Während wir gedreht haben, haben wir gemerkt: Okay, dieser Film wird weniger um Pornografie gehen, sondern vielmehr um die Beziehung der beiden und wie die beiden miteinander leben”, sagt Bongard gegenüber BR Kultur. „Von außen ist es so lesbar, dass Jamie dazu gedrängt wird, Dinge zu machen, die sie eigentlich nicht tun möchte.”
Der Regisseur spielt damit auf patriarchalische gesellschaftliche Sturkturen und toxische Männlichkeit in Form eines dominanten, subtil-aggressiven Alphamann-Gehabes an, wie es auch in der Beziehung der beiden Pornodarsteller zum Tragen kommt.
Dennoch räumt er ein, dass es letztlich die Entscheidung von Jamie Young sei, ob sie mit dem Verhalten ihres Partners einverstanden ist. Solange alles freiwillig passiert, müsse man ihr und Nico Nice zugestehen, ihre Beziehung so zu führen, wie sie es wollen.